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Schloss Runkelstein
Schloss Maretsch
Ruine Rafenstein

Schloss Maretsch

Zur Geschichte von Schloss Maretsch

Eine Fahrt durch Südtirol wird durch den Blick auf 800 Burgen, Schlösser und Ansitze begleitet. Allein der Bozner Talkessel zählt rund 40 Burganlagen, darunter auch Schloss Maretsch, das sich nur wenige Gehminuten von der Bozner Altstadt befindet. 

Der älteste Teil von Schloss Maretsch wurde in der ersten Hälfte
des 13. Jahrhunderts errichtet. Die Burgbewohner, die Herren von Maretsch,
standen dem Landesfürsten von Tirol nahe und weiteten
die Macht des Regenten im Bozner Talkessel aus. Diese Gegend war nämlich
der Zankapfel, um den sich der Bischof von Trient und der Tiroler Landesfürst stritten.
 
Seit dem Jahr 1477 lässt die adelige Familie Römer das Schloss
im Sinne der Renaissance erweitern und entsprechend freskieren.


Besuchen Sie Schloss Maretsch bequem von zu Hause aus!
Hier geht es zum virtuellen 3D-Rundgang

Wir bedanken uns bei der Stiftung Südtiroler Sparkasse für die Unterstützung.

 

Was nur wenige wissen: Kuriositäten im Schloss

Der gehörnte Moses im Römersaal

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Moses wird in der Kunstgeschichte oft mit Hörnern abgebildet. Dieser Darstellung liegt ein frappanter Übersetzungsfehler zu Grunde:
Als das Alte Testament aus dem Hebräischen, wo es keine Vokale gibt, erstmals ins Lateinische übersetzt wurde, verwendete man anstatt des Wortes „coronata“ (gekrönt) das Wort „cornuta“, d. h. gehörnt.
Ab dem 16. Jahrhundert verbot die Kirche diese Darstellungen.

Peter Spetsker im Philosophengang

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Die Figur stellt auf verschlüsselte Weise den Kirchenreformator Johannes Calvin (gest. 1564) dar. Lukas Römer, der Auftraggeber der Malerei war ein hoher Würdenträger im Land und insgeheim ein Anhänger des Calvinismus. In dieser Zeit, der Reformation, wurden Glaubensformen, die von der katholischen Lehre abwichen, hart bestraft, oft sogar mit dem Tod.

Es ist daher verständlich, dass Calvins Portrait mit einem Pseudonym, Peter Spetsker, dargestellt wurde. 

Geduld!

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Sowohl die theologischen Tugenden als auch die Kardinalstugenden sind im Römersaal als Allegorien abgebildet. Diese übliche Gruppe von Tugenden wird durch ein Kuriosum ergänzt: eine Darstellung der Patientia, der Geduld. Tatsächlich war Lukas Römer, der Auftraggeber der Malereien, wegen seiner Sympathien für den Protestantismus gezwungen, verschiedene Anfeindungen geduldig zu ertragen. 

Pyramus und Thisbe

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In der Loggia auf Schloss Maretsch ist der Mythos vom Liebespaar Pyramus und Thisbe dargestellt, der vom römischen Dichter Ovid geschrieben wurde. Diese in Babylonien ambientierte Sage wurde unzählige Male von Künstlern und Schriftstellern dargestellt. Sie war auch jenes Modell, an das sich Shakespeare für seine berühmte Liebesgeschichte Romeo und Julia anlehnte. 

O Fortuna

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Die Inschrift ist ein Lobgedicht an die antike Göttin Fortuna. Die unbarmherzige und launische Schicksalsgöttin bestimmt das Walten des Menschen auf Erden; so der Text. Bemerkenswert an dieser Inschrift aus dem 16. Jahrhundert ist der Ort, an dem sie angebracht ist: an der Innenseite einer Zinne der Wehrmauer, wo Soldaten Schutz vor dem Feind suchten. 

SATOR AREPO

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Das älteste bisher gefundene Beispiel des sogenannten „Magischen Quadrats“ befand sich in einer Säulenhalle der antiken Stadt Pompei (vor 79 n. Chr.). Das Quadrat tauchte immer wieder an verschiedensten Orten zu unterschiedlichen Zeiten auf. Unzählig waren die Versuche, die Bedeutung der Wörter zu entziffern. Bis heute ist es unklar, ob es sich um ein Gebet, einen Segenswunsch, einen Fluch oder um etwas ganz anderes handelt.

 

Foto: Augustin Ochsenreiter

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